„Urlaub… Zeit für
mich…Einfach eine kurze Pause um durchzuatmen.“- Das waren die Gedanken, die
ich im Frühjahr hatte. Ich lebte zu der Zeit in einer schwierigen Trennung,
wodurch ich auf der Couch bei einer Freundin mein Lager aufschlug und auch mein
Job forderte einiges von mir ab.
Alles
in Allem war ich also reif für die Insel…oder besser gesagt für’s Boot.
Kim verabredete uns
mit Jens, einem Freund aus dem Hafen der uns auf seinem Boot zur Regatta, anlässlich des alljährlichen Hafenfestes, mitnehmen wollte und bei dem sie schon in der Vergangenheit oft mitgesegelt ist.
Allerdings gab es ungeplante Probleme… Kim musste natürlich ausgerechnet an
diesem Tag länger arbeiten und wollte mich auf dem Weg abholen. Durch den
Zeitdruck den wir dann hatten, gab sie umso mehr Gas, sodass sie ganze zweimal
auf dem Weg zu mir geblitzt wurde. Ich stand mit Sack und Pack bereit- ja
wortwörtlich mit Sack und Pack, denn ich wusste überhaupt nicht, was man an so
einem Segelwochenende alles brauchen würde- und so nahm ich kurzerhand (fast)
alles an Kleidung mit, was ich in die Finger kriegen konnte 👌
So kamen wir dann
mit reichlich Verspätung in den Hafen und Jens war natürlich schon weg!
Wir richteten uns
also erst mal die Achterkoje bei Hartmut ein, auf einem Kimmkieler namens "Tide", tranken an Deck das erste Bier
und ich lernte die ersten Leute aus dem Hafen kennen. Alle waren sehr nett und
jeder Mensch ein Unikat. Und so individuell wie die Leute dort sind, so
individuell sind auch die Lebensformen. Einige leben auf ihren Booten, darunter
auch Hartmut, von dem Kim mir schon zuvor erzählte, eine richtige Vorstellung
davon hatte ich aber nicht. Ich schaute mir den Salon auf der "Tide" an und
war begeistert. Zwar ist auf einem Boot ja meistens wenig Platz aber dieses minimalistische
und auch irgendwie autarke Leben hat mich beeindruckt.
Am späten Nachmittag
kamen Jens und einige andere wieder in den Hafen zurückgesegelt. Die
Plastikente, mit der angebundenen Flasche Rum, war schon in der Mitte des
Hafenbeckens platziert worden und so begann der „Kampf“ um die Flasche Rum. Die
einen sprangen kopfüber ins Wasser, andere nahmen sich einen Opti. Nach langem
Gerangel und Gerudere, war es dann entschieden, KP gewann die Buddel Rum! Damit
war das Hafenfest eingeläutet und Kim und ich halfen zeitweise am Grill
aus, wodurch ich noch eine Menge Gesichter traf, die zu dem Hafen gehören. Es wurde
ein langer und lustiger Abend. 😎
Am nächsten Tag
segelten wir mit Jens, Christian und Tommy raus. Ich versuchte mich im Hintergrund
zu halten weil ich vom Segeln nicht viel beziehungsweise gar nichts verstand.
Jens setzte mich aber sofort an die Pinne und murmelte etwas wie „Probier dich
mal aus, du musst es ja auch lernen…“. Und wie recht er damit hatte. Mir gefiel es. Mir gefiel es sogar sehr! Nach guten fünf Minuten saß ich grinsend an der Pinne und rief: „Kim, wir
brauchen ein eigenes Boot!“. Sie fing an zu lachen und freute sich wahnsinnig,
dass wir dieses Hobby nun teilten.
Während Jens
kopfüber ins Wasser sprang, entschieden Kim und ich, dass ein Fußbad für diesen
Tag wohl reichen sollte. Mit diesem Segeltoern und einem wundervollen
Sonnenuntergang ging das Wochenende
vorbei. Aber die Rückkehr in den Alltag fühlte sich anders an. Viel leichter.
Ich hab endlich das gehabt, was ich gebraucht habe…eine kurze Pause zum
Durchatmen.
Seit diesem Wochenende verbringe ich, genauso wie Kim, meine freien Wochenenden im Hafen und auch ein richtiger Segelurlaub dürfte in diesem Jahr nicht fehlen. Wohin es ging und was wir erlebt haben, erfahrt ihr bald:)
Eure Jessi
Seit diesem Wochenende verbringe ich, genauso wie Kim, meine freien Wochenenden im Hafen und auch ein richtiger Segelurlaub dürfte in diesem Jahr nicht fehlen. Wohin es ging und was wir erlebt haben, erfahrt ihr bald:)
Eure Jessi