Donnerstag, 21. März 2019

Seemannschaft - Kommunikation an Bord

Guten Abend / Hallo / Herzlich Willkommen / Moin / Hi  

Schön, dass ihr wieder da seid und euch Zeit nehmt für den heutigen Blogeintrag.
Ich habe mir ein Thema vorgenommen, welches mir grundsätzlich am Herzen liegt.
Es geht um KOMMUNIKATION.
Wie und wann wird eigentlich kommuniziert? Wer spricht wie mit wem? Was wird wann und wie gesagt?

Und weil dieses Thema so wahnsinnig groß und umfassend ist, dass es ganze Studiengänge darüber gibt, begrenze ich das Thema mal grob auf die Kommunikation an Bord.

Wie wird eigentlich generell kommuniziert? Kurze Einleitung

Kommunikation ist mit verschiedenen Gesprächspartnern immer etwas anders und hat doch etwas gemeinsam. Es gibt immer einen "Sender" und einen "Empfänger" (Sender/Empfänger-Video)
Mit Kindern wird anders gesprochen, als mit Jugendlichen. Und mit Kollegen oder Eltern wird anders geredet, als mit Freunden. In manchen Berufen gibt es deutliche Hirarchien, in denen auch dementsprechend miteinander kommuniziert wird.
Der Tonfall und die Wortwahl sind ganz entscheidend in einem Gespräch und sagt nicht selten etwas über uns oder unser Gegenüber aus. Zudem hat die Gestik, Mimik und Körpersprache eine entscheidende Rolle in der Kommunikation. Und dann kommt es natürlich immer darauf an, wie wir selbst Aussagen hören. (Video-4Ohrenmodell-Schulz von Thun)
Also sollten wir auf unsere eigene Art und Weise achten, wie wir mit unseren Mitmenschen kommunizieren. Sind wir mal nicht so gut gelaunt, traurig oder unkonzentriert, werden unsere Gespräche-und seien sie noch so kurz- ziemlich wahrscheinlich kurz und knapp und nicht unbedingt fröhlich, bereichernd und enthusiastisch verlaufen. Anders hingegen, wenn wir super gut drauf, motiviert und fröhlich sind, verlaufen Gespräche oft freier, unkomplizierter und einfacher.

Wie läuft die Kommunikation an Bord? (meine Erfahrung)

Hier gibt es, was ich so gehört und erfahren habe, deutliche Unterschiede zwischen Berufsschiffahrt und Freizeit.
Gibt es in der Berufsschiffahrt, z. B. bei der Marine oder auf einem Containerschiff ganz klare Hirarchien und daraus resultierende kommunikative Strukturen, so sieht es im Hobbybereich natürlich anders aus. Hier treffen sich Freunde in ihrer Freizeit, um miteinander eine schöne Zeit zu haben. Hier ist geht es lockerer zu... oder?
Genau da kann es auf manchen Booten, in manchen Situationen-besonders in heiklen Momenten- zu kleinen Streitigkeiten und Diskussionen kommen. Denn auch hier gibt es kommunikative Regeln und sogar irgendwie eine Hierarchie.
Zwei gravierende Unterschiede: souverän vs. Hafenkino...
Souverän: Der/Die SkipperIn instruiert die Crew im Vorfeld über das z.B. Anlegemanöver und bestimmt wer welche Aufgaben übernimmt. Jede Person an Bord weiß was zu tun ist, hält Blickkontakt zum/zur SkipperIn und das Manöver läuft leise, ruhig, konzentriert und meistens langsam ab. Bei Komplikationen oder spontanen Änderungen achten alle auf die Kommandos (verbal oder nonverbal) des/der Skippers/In.
Hafenkino: Der/Die SkipperIn ruft Kommandos über das Boot, niemand hört zu oder achtet darauf; die Crew läuft umher und steht sich gegenseitig im Weg; es wird miteinander diskutiert und sich gegenseitig angebrüllt; die Leinen verfehlen die Dalben und Panik tritt auf;  jemand stolpert und verletzt sich oder fällt über Bord; usw.
Da habe ich direkt zu Beginn meiner Segelzeit schon etwas ganz Wichtiges gelernt... Ein Stück Seemannschaft: Es sollte immer nur 1 Person an Bord geben, die die Kommandos gibt. Dies ist natürlich nicht eine beliebige Person, sondern die mit der meisten Erfahrung, oder der das Boot gehört. Und dies sollte schon vor dem Ablegen geklärt worden sein. Die Anweisungen werden von den Personen an Bord (Crew) ausgeführt und im besten Falle nicht in Frage gestellt.
Ja und genau das kann eine Situation geordnet und souverän ablaufen lassen, oder zu einem sogenannten "Hafenkino" führen.
Seien wir doch mal ehrlich... Ganz so strikt läuft es dann ja doch nicht immer ab. Vor allem nicht, wenn wir mit Leuten an Bord gehen, mit denen wir schon öfter zusammen unterwegs waren und die vielleicht sogar das Boot alle gut kennen. Und dann kommt es dazu, dass vor einem Manöver gemeinsam entschieden und taktisch überlegt wird, wer was wie macht.
Jedoch geschieht dies nur, wenn ausreichend Zeit vorhanden ist. Manchmal muss jedoch zügig und direkt reagiert und agiert werden. Und dann ist es von Vorteil, wenn vorher klar ist wer das Sagen hat.


Nun war in der Überschrift ja noch die Fragen nach dem "WIE"... Im besten Falle ist im Vorfeld alles besprochen und bedarf keiner weiteren Absprachen... Ansonsten verläuft die Kommunikation möglichst mit wenig Worten, deutlichen Handzeichen/Gestikulierungen und vorallem sachlich. Besonders in brenzlichen Situationen, wenn alle-auch der/die SkipperIn- angespannt sind, kann es durchaus zu ernsten Gesichtern, lauten und vllt sogar strengen Ansagen kommen. Hier darf oder sollte man sich dann nicht persönlich angegriffen fühlen, sondern die Aussage rein sachlich betrachten.
Jedoch spreche ich hier rein vom Tonfall. Beleidigungen, Erniedrigungen oder freie Entfaltung der persönlichen Aggressionen haben hier keinen Platz und wären äußerst unangebracht.

Ich kenne ja nun beide Seiten ganz gut- als Crew und als Skipperin auf meinem Boot. Und ich kenne es, dass Manöver super und nicht so perfekt verlaufen. Und für mich persönlich finde ich es immer sehr lehrreich und wirklich gut, wenn im Anschluss ein kurzes Feedback ausgetauscht wird. Denn kein Manöver gleicht dem Anderen und aus jeder Situation lässt sich etwas lernen, egal wieviele Seemeilen man schon auf dem Salzbuckel hat. Zusätzlich, finde ich, lässt es ein innigeres Crewgefühl wachsen und das nächste Manöver klappt besser.
Und je besser die Crew sich und das Boot kennt, desto eingespielter und souveräner verlaufen alle Manöver. Da kann sich ein An- oder Ablegemanöver oder das Segelsetzen schon mal anfühlen, als würde Butter in der heißen Pfanne schmelzen.







Was ich aber noch wichtig zu sagen finde: SkipperInnen sind keine allwissenden Menschen und sehen vielleicht auch mal das Meer vor lauter Wellen nicht... Wenn Gefahr für Mensch, Tier oder Boot besteht, dann ist es wichtig, dass sich die Mannschaft auch zu Wort meldet, bzw. melden darf (finde ich).
Also der Kopf eines Bootes und eines gelungenen Törns sind dann doch immer alle zusammen!

Zusammenfassend:
  • Eine Person übernimmt die Verantwortung als SkipperIn und gibt die nötigen Anweisungen
  • Die Crew führt die Anweisungen des/derSkipper/Skipperin aus
  • Manöver werden vorab gemeinsam besprochen und jeder weiß, was er/sie zu tun hat
  • Manöver laufen leise, ruhig, geordnet und souverän ab
  • Während eines Manövers gibt es, wenn nötig, klare und direkte Aussagen (rein auf der Sachebene)
  • Der Ton macht die Musik
  • Hinterher wird miteinander geredet und ggf. für das nächste Manöver bessere Absprachen getroffen

Liebe Leser und Leserinnen, wie sind denn eure Erfahrungen? Wie seht ihr das so?
Vielleicht magst du hier, bei facebook oder instagram mal deine Sichtweise mit uns teilen?

Ich bemühe mich immer im Vorfeld meine Vorstellungen genauestens zu besprechen und die anwesenden Personen einzuteilen.  Zu Beginn der letzten Saison war die Rolle der Skipperin noch ganz neu für mich und nicht immer ganz einfach vorausschauend für mehrere Personen zu denken. Da konnte es schon auch mal vorkommen, dass ich mich ärgerte und das dann sagte. Vorallem, wenn es ein scheinbar einfaches Manöver, wie z.B. eine Wende, war.
Es kam dann auch mal vor, dass ich spontan das Ruder an jemand Anderes abgab, um an anderer Position selbst mit anzupacken. Zum Beispiel beim Segel bergen oder beim Anlegen.
Ich finde es ganz spannend rückwirkend meine persönliche Entwicklung zu reflektieren und festzustellen, dass die Manöver zum Ende der Saison klarer, vorausschauender und ggf. umfassender erklärt wurden. Dadurch verliefen sie auch deutlich souveräner und jede Person konnte ihre zugeteilte Aufgabe erfüllen. Ich fühlte mich auch zunehmend ruhiger und souveräner.
Und was ich nicht vergessen werde sind Jessi`s Worte: "Kim, ich segel am liebsten mit Dir. Du bist ruhig und gibst klare Anweisungen. Da kann ich viel besser mit arbeiten und weiß, was zu tun ist. Anstatt das jeder etwas Anderes sagt und ich am Ende ganz durcheinander bin und gar nicht mehr weiß, was ich machen soll." 
(Danke jessi♥)

Lasst die Haare wehen, Freunde, und klemmt euch nicht...
Eure Kim




Donnerstag, 14. März 2019

"Bernd" der olle Skpetiker-der kann mich mal!

Ich begrüße euch herzlich zu diesem Blogeintrag,
liebe Sturm oder Flaute LeserInnen.


Kennt ihr das auch... Ihr fühlt euch voller Tatendrang, Motivation und Mut für das Neue? Ein neuer Job, ein neuer Lebensabschnitt, ein Umzug oder Ähnliches? Und dann tauchen da so Zweifel, Ängste und Sorgen in euch auf?
Ich stelle mir in diesen Momenten immer folgendes Bild vor:
Ich stehe oder sitze so und grinse herum, weil ich so positiv denke und mir nur das Schönste ausmale. Dann taucht da neben mir so ein "Bernd" auf. Er ist der Skeptiker von uns beiden. Mit verschränkten Armen, tief hängenden Mundwinkeln und einem bösen Blick steht er da so neben mir. Er kritisiert, bemängelt, meckert und äußert seine Skepsis-manchmal recht lautstark. Oft diskutieren wir dann. Ich versuche zu argumentieren und positiv zu überzeugen...
Dies passiert natürlich in mir drin. Und während dieser Zeit des Diskutierens komme ich manchmal ins Grübeln und werde auch skeptisch. Dann passiert es auch, dass ich an meiner Idee oder Vorstellung zweifle.
Hier hilft es mir dann oft mit einer anderen Person im realen Leben zu sprechen-fast immer mit Jessi♥. Meistens kann ich dann "Bernd", den Skeptiker/Kritiker, weg schicken und wieder positiv sein. Oder es entstehen durch das Gespräch neue Ideen und Möglichkeiten. Also was ich damit sagen möchte: Lasst euch nicht so schnell verunsichern, wenn ihr etwas Neues ausprobieren wollt. Innere Kritiker sind in der Regel Glaubenssätze, die wir aus unserer Kindheit in uns tragen und die uns in unserer Potenzialentfaltung eher hindern als fördern oder (vor "falschen" Entscheidungen) schützen.

Bei mir ist es ja gerade so, dass ich mich in einem neuen Lebensabschnitt befinde, sich gefühlt alles auf links dreht und neu sortiert werden will... Das ist super spannend und aufregend. Und ist mir in den letzten Tagen irgendwie alles ein bisschen zu viel... Ich muss mir überlegen welche Dinge ich verkaufen oder abgeben möchte. Ich muss mir überlegen welche Dinge ich mit an Bord nehmen möchte und wie es dort am besten verstauen kann. Ich muss mir Gedanken darüber machen, wo ich meine restlichen Dinge lagern kann. Ich habe nicht so sehr viele Sachen und werde auch noch ein paar Dinge abschaffen. Jedoch gibt es zum Beispiel noch keine Lösung dafür, wo ich mein Trage-Equipment (großer Reisekoffer) und mein Babykursmaterial lagern kann. Ich werde voraussichtlich in Kiel Kurse und Beratungen geben wollen und brauche dann diese Dinge. Aber die kann ich unmöglich an Bord verstauen, wenn ich noch segeln möchte😅
Dann ist es draußen so derbe kalt, nass und grau-einfach nur frustrierend und nervig 😠
Da hat`s der olle "Bernd" recht leicht, sich breit zu machen... Aber nicht mit mir Freundchen!

Ich habe mich, im letzten Sommer, ja entschieden von Hamburg nach Kiel zu ziehen. Die Entfernung zu Jessi und zur Irmi sollten nicht mehr weit sein. Meine Jobs wollte und konnte ich nicht so schnell umorganisieren und arbeitete dementsprechend noch weiter in HH. Doch zum Jahresende merkte ich, dass ich die Pendelei nicht mehr aushielt und ich wollte noch mehr in Kiel ankommen. So richtig halt.
Ich spürte den großen Drang mich nicht nur von Hamburg komplett lösen zu wollen, sondern auch endgültig von meinem Ex-Freund. Es ist nicht so, dass ich ihm noch nach trauerte, oder noch Hoffnungen hegte. Nein ganz und gar nicht! Ich hatte nur einfach das Bedürfnis einen richtigen Cut machen zu wollen und mein Leben neu zu gestalten.
Ich habe nach der Trennung nochmal mehr gelernt mir und meinen eigenen Vorstellungen vom Leben treu zu bleiben und meine Ziele zu verfolgen. Ich bin ein gutes Stück gewachsen und tue dies auch immer noch.

Und nun blicke ich zurück was mir alles im letzten Jahr passiert ist. Was habe ich geschafft und erreicht? Welche wunderbaren Menschen habe ich getroffen und kennengelernt? Und dann schaue ich nach vorne und bin so gespannt auf all`die Abenteuer die ich noch erleben werde und die spannenden Begegnungen, die machen werde.

Und doch bleiben aktuell kleine Unsicherheiten und Zweifel... Werde ich auf der Irmi gut wohnen können oder wird es unaushaltbar, weil es doch zu klein ist? Werde ich finanziell über die Runden kommen? Welche Jobs kann und will ich gerne machen? Werde ich einen Liegeplatz finden? Wieviel Zeit werde ich finden oder mir schaffen können, das Leben an Bord zu genießen? -Das sind alles Zweifel, die der olle Bernd hat! Nicht ich!
Und während ich so aus dem Fenster, in meinem Zimmer, auf die grauen und nassen Straßen schaue sage ich mir "Entpann`dich! Alles wird gut! Es werden sich schon Lösungen finden und Möglichkeiten ergeben." Ich ärgere mich nicht mehr über den ollen Skeptiker "Bernd" und schicke ihn jetzt weg! Ich bleibe positiv, übe mich in Geduld und nehme an was auf mich zukommt. Vielleicht bin auch einfach schon wieder zu lange an Land und bin schlichtweg untersegelt😆... Ja, das wird es sein.

Ich krempel mir jetzt die Ärmel hoch, nehme Zettel und Stift zur Hand und schreibe auf, welche Reparaturen und baulichen Maßnahmen noch auf der Irmi anstehen, um nächste Woche so richtig los zu legen. Da soll die Sonne ja auch wieder scheinen und die Temperaturen etwas ansteigen. Dann gehe ich auch mal wieder bei Facebook live und nehme euch mit auf die Irmi!
Und dann wird es ganz bald wieder soweit sein und sie schwimmt auf dem Wasser... und dann kann ich beginnen mein Zeug zu verstauen und das Zimmer Stück für Stück aufzulösen♥♥♥ Ich freue mich schon so!


(Am Wochenende werde ich nichts schaffen, da darf ich arbeiten, in Hamburg 😜. Das fühlt sich jedoch nicht komisch oder falsch an, sondern absolut super. Denn ich liebe was ich tue! Trageberaterinnen ausbilden♥)



Ach und übrigens ist da so eine kleine große Überraschung für euch/für mich/für Dich in Gange... In Düsseldorf, auf der Messe im Januar, habe ich Julian kennen gelernt und er bot mir seine Hilfe an... Seit 2 Monaten arbeiten wir im Hintergrund an etwas Spannendem für Sturm oder Flaute... Ich finde das so so so cool und bin wirklich schon etwas gespannt es euch endlich zu verraten... Ihr dürft gespannt sein!!!

Bei 1000 likes auf facebook, lüften wir das Geheimnis... Also bitte helft mit, teilt, liked und verbreitet die Message♥



Lasst die Haare wehen Freunde und klemmt euch nicht.
Eure Kim

Donnerstag, 7. März 2019

Ich ziehe um, Dank Jessi!



So sah mein Auto letztes Jahr kurz vorm Kranen aus... dieses Jahr wird es wohl ähnlich werden ;-)

 Willkommen zum wöchentlichen Blogeintrag, liebe Sturm oder Flaute Leser und Leserinnen♥

Ich habe Neuigkeiten, weil eine große Veränderung ansteht...


Wie einige sich vielleicht erinnern, habe ich mit Jessi im vergangenen August in Wilhemshaven ein recht großes Schiff besichtigt und überlegt zusammen da drauf zu wohnen. Wir waren sogar zweimal vor Ort. Beim zweiten Mal hatten wir Timo, einen Bootsbaumeister und Robert, einen Schiffbauer, mit dabei. Die beiden inspizierten das Schiff komplett und kamen auf das selbe Ergebnis wie wir... Das ist eine riesige Baustelle und n' verdammt cooles Teil!

Wer nochmal lesen und gucken möchte...
1. Besichtigung 
2. Besichtigung 

Jessi war Feuer und Flamme und ich etwas skeptisch. Auf der sachlichen Ebene spürte ich Angst in mir. Angst vor dieser riesigen Verantwortung. Angst davor die Aufgaben und Baustellen nicht zu schaffen. Angst finanziell im Ruin zu enden. Emotional betrachtet hatte ich richtig Bock da drauf zu wohnen, verschiedene Veranstaltungen da drauf stattfinden zu lassen, ein Treffpunkt für Freunde und andere Wassersportbegeisterte zu werden/sein.
Wir vereinbarten Banktermine, um über mögliche Kreditrahmen zu sprechen.
Die Banken haben uns mit unseren Kreditvorstellungen abgelehnt, weil ich nur eine Teilzeitstelle vorweisen konnte, neben meiner Selbstständigkeit. Jedoch ist es für Banken immer ein hohes Risiko selbstständigen Geld zu leihen und somit zählt das Einkommen vorrangig aus dem festen Job. Im ersten Moment waren wir etwas geknickt, telefonierten mit den Eignern und berichteten unsere Lage. Wir gaben sogar ein recht freches, niedriges Angebot ab.
Dann gingen wir erstmal mit ein paar Freunden segeln. Eine Nacht verbrachten wir in Schleimünde. Auf dem Weg dorthin sprachen Jessi und ich auf dem Vorschiff und stellten beide fest, dass es gut so ist. Wir fanden die Idee und die Vorstellung beide fantastisch, aber wir gestanden uns beide ein, dass es vielleicht nicht die schlaueste Idee gewesen wäre, so eine Baustelle zu kaufen.
Wir berichteten euch in einem LiveVideo auf Facebook davon und schrieben in einem Blogeintrag darüber.
Was uns aber durch diese ganze Aktion deutlich wurde, dass wir es wirklich unfassbar doll genießen auf dem Wasser zu sein und der Wunsch, dauerhaft auf einem Boot zu wohnen, da war.
Da aber uns beiden gerade die finanziellen Mittel für ein Boot zum Wohnen fehlen, blieb erstmal alles beim Alten. Wir segeln so oft es geht, besuchen Freunde auf ihren Booten und wohnen weiterhin in unserer WG in der Stadt.
Zum Anfang des Jahres (2019) gab es dann die erste Veränderung in unserer WG. Unsere Mitbewohnerin Steffi zog aus. Auch sie wollte so gerne auf dem Wasser wohnen und raus aus der Stadt. Sie fand bei Timo eine freie Kammer und kann vorübergehend bei ihm mit an Bord wohnen, bis sie ihr eigenes Boot gefunden hat. In etwa derselben Zeit verkündete unser Mitbewohner auch den Wunsch ausziehen zu wollen.  Er wollte lieber in einem anderen Stadtteil wohnen. Jessi und ich entschieden dann uns neue Mitbewohner zu suchen und den Mietvertrag zu übernehmen, weil wir uns sehr wohl in unserer Wohnung fühlten. Außerdem hatten wir keine Lust schon wieder umzuziehen.
Doch dann, kurz vor Vertragsübernahme, tauchte in Jessi ein alter Wunsch auf... Ein Wunsch, den sie letztes Jahr schon hatte, bevor sie in die WG einzog. Sie wollte so gerne in einer großen WG auf einem Hof oder einem großen Haus mit Garten auf dem Land wohnen. Sie hatte letztes Jahr versucht ein entsprechendes Wohnprojekt zu finden, doch leider klappte das nicht. Dann nahm sie erstmal ein Zimmer bei uns und blieb dann doch, weil es ihr ganz gut gefiel. Doch wie das manchmal so ist mit den Sehnsüchten und Wünschen... die kommen halt doch immer mal wieder und wollen dann erfüllt werden.
Und am Ende des Regenbogens....

Also verkündete sie mir ungefähr Anfang Februar, bei einem gemeinsamen Frühstück in der Küche, dass sie den Vertrag nicht übernehmen möchte und auch ausziehen möchte.
Ich war im ersten Moment überrascht, im zweiten Moment etwas traurig und im dritten Moment freute ich mich für sie. Ich war überrascht, weil ich damit nicht gerechnet habe. Ich war traurig, weil ich mich drauf eingestellt hatte noch etwas länger mit ihr in unserer echt coolen Wohnung zu wohnen. Ich freute mich für sie, weil ich es toll finde, wenn jemand sich seine Träume verwirklicht!
Ja und dann saßen wir da... Ich überlegte was nun meine Optionen seien und sprach sie mit Jessi durch:
1.) Ich übernehme den Vertrag und suche mir neue MitbewohnerInnen (3😳)
2.) Ich ziehe auch aus und suche mir eine eigene Wohnung
3.) Ich ziehe auch aus und suche mir eine neue WG
... Keine der Optionen waren für mich richtig vorstellbar. Denn ich hatte meine Jobs in Hamburg zum Ende Februar gekündigt und noch nichts Neues in Kiel in Aussicht...  Dementsprechend war es für mich irgendwie etwas schwierig so wirklich gut finanziell in die Zukunft zu planen...
 Ja ich weiß, ziemlich riskoreich. Aber ich dachte mir "Hey Kim... nutze mal den März, um zu schauen was du machen möchtest oder machen kannst in Kiel. Nimm dir ein bisschen Zeit für Dich. Dann kannst du dich sammeln und sortieren und neu fokussieren. Dann kannst du anfangen dein Buch zu schreiben, weil dann hast du mal etwas Zeit. Du kannst so richtig ankommen in Kiel." Ich habe nämlich in den letzten Jahren so unfassbar viel gearbeitet, dass ich mir eine kleine Pause ersehnte.
Und dann ging in mir ein Feuerwerk los, eine Glühbirne erleuchtete über meinem Kopf, es machte "Ping"... Ein großer Wunsch, den ich schon so lange hatte rückte ein großes Stück näher... Ich schaute Jessi an, die mir noch immer gegenüber saß und grinste. Sie fragte was nun mit mir los sei... Ich antwortete ich habe eine Idee... Ich sagte zu ihr: "Jessi, ich hab`s... Ich zieh`aufs Wasser. Ich werde auf der Irmi wohnen."
Schon seit ich (2009-2013) auf den Traditionsschiffen als Bordfrau mitsegelte wünschte ich mir, immer dauerhaft auf dem Wasser wohnen zu dürfen. Die Vorstellung morgens den Kaffee zu mahlen und dabei auf's Wasser zu schauen (und es zu hören) bereitet mir so ein breites Grinsen, das könnt ihr euch kaum vorstellen. Und ja mir ist bewusst, dass nicht immer die Sonne scheint, es windstill und warm ist. Und trotzdem stell`ich es mir einfach fantastsich vor...
Jessi fragte mich, ob es nicht zu klein und zu eng sein wird. Ich stimmte ihr zu, doch ich will und vor allem KANN ich mir jetzt kein anderes Boot kaufen. Also muss man mit dem Vorlieb nehmen, was man kriegen kann...
In den darauf folgenden Tagen dachte ich viel darüber nach, wie es wohl sein würde, auf so kleinem Raum zu wohnen. Ich machte mir Gedanken darüber, welches Hab und Gut ich besitze und was ich damit anfangen soll. Wo sollen die Sachen hin? Welche Sachen verkaufe ich? Welche Dinge können mit auf's Boot? Welche Dinge müssen mit an Bord? Welche Umbaumaßnahmen müssen gemacht werden, um den Platz maximal auszunutzen?
Und je länger ich mir so Gedanken machte, desto sicherer wurde ich mir in meiner Entscheidung!
Ich werde mir dieses Jahr den Traum erfüllen auf einem Boot zu wohnen! Und es wird super. Und wenn ich keine Lust mehr habe, kann ich ja wieder etwas verändern. Nichts ist in Stein gemeißelt und nichts kettet mich fest. Das Leben ist wandelbar und ein großes Abenteuer♥
Gardinen nähen♥

(Jessi, ich danke dir, dass du dir deinen Traum erfüllen möchtest und wirst und mir dadurch den nötigen Stoß gegeben hast mir auch meinen Traum zu erfüllen♥♥♥ )

Ja und so verbringe ich nun jede freie Minute damit, die gute Irmi für mein Wohnprojekt vorzubereiten und kann es kaum erwarten, dass es losgeht!!!

Der Spiegel muss weg... Umbaumaßnahmen al la Mädchen ;-)
Ach und von wegen im März habe ich Zeit... ne ne als Selbstständige ist man selbst und ständig... Hier und da habe ich weiterhin kleine Aufträge und es öffnen sich gerade hier und da Türen... Das ist alles so spannend und aufregend und ein großes Abenteuer! FANTASTISCH♥ (Alles andere wäre mir wohl eh schnell zu langweilig😜)

Am Sonntag soll es weiter gehen... Es soll eine neue Heizung verbaut, bzw. alle Vorbereitungen getroffen werden. Die Gardinen sollen angebracht werden. Und vielleicht geht`s auch los mit dem Ausbau der Backskisten im Salon, zur besseren Bunkerung der Lebensmittel. Und dann hoffe ich, dass das Wetter bald wieder besser wird, damit das Antifouling gestrichen werden kann. Vielleicht werde ich auch noch den Rumpf polieren.
Und sobald das Unterwasserschiff fertig ist, soll Irmi zurück ins Wasser!


Ihr wisst ja, bei mir ist immer etwas los... es bleibt also wieder spannend bei Sturm oder Flaute... Lasst die Haare wehen und klemmt euch nicht!

Liebste Grüße, Kim

Bleibt dabei, gebt mir ein like, teilt meine Seite... Wenn die 1000er Marke geknackt wird, gibt`s ne Überraschung💥😁💝



Freitag, 1. März 2019

Es tut sich was

Hallo Hallo Hallo
Wie der Titel schon verrät... ES TUT SICH WAS...
Die Sonne kommt raus und weckt die Lebensgeister. -Obwohl sie bei mir ja eigentlich nie schlafen 😜
(Ja stimmt, es ist viel zu warm und definitiv ein Grund sich Sorgen zu machen!) Ob die Sonne schon wärmt oder nicht ist für mich nicht unbedingt das Entscheidende, sondern das Licht. Es tut so gut, wenn alles fröhlich und hell erscheint und alle Menschen leichter lächeln können.
Hinzu kommt natürlich, dass es sich viel angenehmer draußen arbeiten lässt, wenn die Temperaturen wieder steigen.

So machte ich mich am vergangenen Wochenende auf den Weg zu Irmi. Ich wollte im Salon eine 2. Doppelkoje bauen. Ich hatte ein paar Wochen zuvor mit Jessi schon an Bord gesessen und überlegt wie das wohl gut funktionieren könnte. Und wir stellten uns vor, dass Holzbretter von Koje zu Koje unter die Polster gelegt werden und dann in der Mitte ein zusätzliches Polster eingelegt wird. Man wird dann einfach quer im Boot schlafen. Man kann dann zwar nicht mehr durch das Boot gehen, weil der Salon verbaut ist, aber dafür gibt`s ein zusätzliches großes Bett.
So hielt ich also am vergangenen Samstag noch im Baumarkt an und besorgte das entsprechende Material.
Am Boot angekommen nahm ich die Winterplane ein Stück ab und lies Licht ins Boot. Dann schnappte ich mir den Zollstock, nahm Maß und sägte alle Bretter zu.
Anschließend klebte ich an die Enden dünnes Gummi, damit sie nicht so verrutschen. Probeliegen klappte auch ganz gut😊
Ich bin ja kein handwerklicher Profi und oft dauert es viel länger als geplant und die Ergebnisse meiner Arbeiten entsprechen nicht immer meinen Ansprüchen, aber ich bin jedes Mal stolz darauf, wenn meine Ideen und Pläne funktionieren... 

Am Sonntag fuhr ich wieder hin, um den Bereich der neuen Liegefläche auszumessen und das Polster aus der Hundekoje zu holen. Denn dieses Polster sollte dafür geopfert werden. In der Hundekoje ist es nämlich so ungemütlich, dass da niemand drin schlafen wollen würde. Also habe ich entschieden die Hundekoje zukünftig als Stauraum zu nutzen, unter anderem auch für die Bretter und das neue Polster.
Anschließend habe ich Hutmuttern auf die Schraubenenden geschraubt, die wir letztes Jahr nach dem Fenstertausch nicht wieder drauf gesetzt haben - aus reiner Faulheit...
Joa und dann war auch der Tag wieder fast zuende.
Nun warte ich auf darauf, dass das Polster zurechtgeschnitten wird und bin ganz gespannt darauf die gesamte Liegefläche zu sehen und drauf zu schlafen.










Und was auch noch toll und besonders an dem Wochenende war, dass ich die erste Nacht in diesem Jahr auf dem Wasser verbringen durfte. Timo war mit seiner Freundin im Urlaub und seine Koje war frei... Das war vielleicht schön sag ich euch! Ich habe mir zum Schlafen 2 Decken genommen, meinen Onesie angezogen und eine Wärmflasche warm gemacht... Das war so gsuper gemütlich, dass ich morgens gar nicht aufstehen wollte, sondern nachdem ich von der Toilette zurück war mich nochmal eingekuschelt und das sanfte Schaukeln genossen habe. Irgendwann stand dann Sophie an Bord und bestellte mich zum Frühstück... Ich zog mich an und wir frühstückten in kleiner Runde draußen in der Sonne. Das war ein Start in den Tag-HAMMER!♥♥♥

Und nun könnt ihr euch vielleicht vorstellen, wie ich mit den Hufen scharre... Ich kann es nicht mehr abwarten- IRMI MUSS INS WASSER! ICH WILL SEGELN!!!
Eigentlich war geplant Irmi im April zu kranen, aber ich glaub das wird schon im März passieren... Der Hafenmeister sagte letztens, es sei kein Problem Irmi früher rein zu setzen... Also "Hey Wetter, sei bitte nett und lass mich fix mal fertig werden...Ich hab` Bock!"
So werde ich in den kommenden Tagen Gas geben und hoffentlich ganz bald wieder auf dem Wasser sein.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und dass ihr auch alle so hochmotiviert seid, wie ich ♥
Macht`s gut... Lasst die Haare wehen und klemmt euch nicht, ihr süßen...😜
Eure Kim