Donnerstag, 7. März 2019

Ich ziehe um, Dank Jessi!



So sah mein Auto letztes Jahr kurz vorm Kranen aus... dieses Jahr wird es wohl ähnlich werden ;-)

 Willkommen zum wöchentlichen Blogeintrag, liebe Sturm oder Flaute Leser und Leserinnen♥

Ich habe Neuigkeiten, weil eine große Veränderung ansteht...


Wie einige sich vielleicht erinnern, habe ich mit Jessi im vergangenen August in Wilhemshaven ein recht großes Schiff besichtigt und überlegt zusammen da drauf zu wohnen. Wir waren sogar zweimal vor Ort. Beim zweiten Mal hatten wir Timo, einen Bootsbaumeister und Robert, einen Schiffbauer, mit dabei. Die beiden inspizierten das Schiff komplett und kamen auf das selbe Ergebnis wie wir... Das ist eine riesige Baustelle und n' verdammt cooles Teil!

Wer nochmal lesen und gucken möchte...
1. Besichtigung 
2. Besichtigung 

Jessi war Feuer und Flamme und ich etwas skeptisch. Auf der sachlichen Ebene spürte ich Angst in mir. Angst vor dieser riesigen Verantwortung. Angst davor die Aufgaben und Baustellen nicht zu schaffen. Angst finanziell im Ruin zu enden. Emotional betrachtet hatte ich richtig Bock da drauf zu wohnen, verschiedene Veranstaltungen da drauf stattfinden zu lassen, ein Treffpunkt für Freunde und andere Wassersportbegeisterte zu werden/sein.
Wir vereinbarten Banktermine, um über mögliche Kreditrahmen zu sprechen.
Die Banken haben uns mit unseren Kreditvorstellungen abgelehnt, weil ich nur eine Teilzeitstelle vorweisen konnte, neben meiner Selbstständigkeit. Jedoch ist es für Banken immer ein hohes Risiko selbstständigen Geld zu leihen und somit zählt das Einkommen vorrangig aus dem festen Job. Im ersten Moment waren wir etwas geknickt, telefonierten mit den Eignern und berichteten unsere Lage. Wir gaben sogar ein recht freches, niedriges Angebot ab.
Dann gingen wir erstmal mit ein paar Freunden segeln. Eine Nacht verbrachten wir in Schleimünde. Auf dem Weg dorthin sprachen Jessi und ich auf dem Vorschiff und stellten beide fest, dass es gut so ist. Wir fanden die Idee und die Vorstellung beide fantastisch, aber wir gestanden uns beide ein, dass es vielleicht nicht die schlaueste Idee gewesen wäre, so eine Baustelle zu kaufen.
Wir berichteten euch in einem LiveVideo auf Facebook davon und schrieben in einem Blogeintrag darüber.
Was uns aber durch diese ganze Aktion deutlich wurde, dass wir es wirklich unfassbar doll genießen auf dem Wasser zu sein und der Wunsch, dauerhaft auf einem Boot zu wohnen, da war.
Da aber uns beiden gerade die finanziellen Mittel für ein Boot zum Wohnen fehlen, blieb erstmal alles beim Alten. Wir segeln so oft es geht, besuchen Freunde auf ihren Booten und wohnen weiterhin in unserer WG in der Stadt.
Zum Anfang des Jahres (2019) gab es dann die erste Veränderung in unserer WG. Unsere Mitbewohnerin Steffi zog aus. Auch sie wollte so gerne auf dem Wasser wohnen und raus aus der Stadt. Sie fand bei Timo eine freie Kammer und kann vorübergehend bei ihm mit an Bord wohnen, bis sie ihr eigenes Boot gefunden hat. In etwa derselben Zeit verkündete unser Mitbewohner auch den Wunsch ausziehen zu wollen.  Er wollte lieber in einem anderen Stadtteil wohnen. Jessi und ich entschieden dann uns neue Mitbewohner zu suchen und den Mietvertrag zu übernehmen, weil wir uns sehr wohl in unserer Wohnung fühlten. Außerdem hatten wir keine Lust schon wieder umzuziehen.
Doch dann, kurz vor Vertragsübernahme, tauchte in Jessi ein alter Wunsch auf... Ein Wunsch, den sie letztes Jahr schon hatte, bevor sie in die WG einzog. Sie wollte so gerne in einer großen WG auf einem Hof oder einem großen Haus mit Garten auf dem Land wohnen. Sie hatte letztes Jahr versucht ein entsprechendes Wohnprojekt zu finden, doch leider klappte das nicht. Dann nahm sie erstmal ein Zimmer bei uns und blieb dann doch, weil es ihr ganz gut gefiel. Doch wie das manchmal so ist mit den Sehnsüchten und Wünschen... die kommen halt doch immer mal wieder und wollen dann erfüllt werden.
Und am Ende des Regenbogens....

Also verkündete sie mir ungefähr Anfang Februar, bei einem gemeinsamen Frühstück in der Küche, dass sie den Vertrag nicht übernehmen möchte und auch ausziehen möchte.
Ich war im ersten Moment überrascht, im zweiten Moment etwas traurig und im dritten Moment freute ich mich für sie. Ich war überrascht, weil ich damit nicht gerechnet habe. Ich war traurig, weil ich mich drauf eingestellt hatte noch etwas länger mit ihr in unserer echt coolen Wohnung zu wohnen. Ich freute mich für sie, weil ich es toll finde, wenn jemand sich seine Träume verwirklicht!
Ja und dann saßen wir da... Ich überlegte was nun meine Optionen seien und sprach sie mit Jessi durch:
1.) Ich übernehme den Vertrag und suche mir neue MitbewohnerInnen (3😳)
2.) Ich ziehe auch aus und suche mir eine eigene Wohnung
3.) Ich ziehe auch aus und suche mir eine neue WG
... Keine der Optionen waren für mich richtig vorstellbar. Denn ich hatte meine Jobs in Hamburg zum Ende Februar gekündigt und noch nichts Neues in Kiel in Aussicht...  Dementsprechend war es für mich irgendwie etwas schwierig so wirklich gut finanziell in die Zukunft zu planen...
 Ja ich weiß, ziemlich riskoreich. Aber ich dachte mir "Hey Kim... nutze mal den März, um zu schauen was du machen möchtest oder machen kannst in Kiel. Nimm dir ein bisschen Zeit für Dich. Dann kannst du dich sammeln und sortieren und neu fokussieren. Dann kannst du anfangen dein Buch zu schreiben, weil dann hast du mal etwas Zeit. Du kannst so richtig ankommen in Kiel." Ich habe nämlich in den letzten Jahren so unfassbar viel gearbeitet, dass ich mir eine kleine Pause ersehnte.
Und dann ging in mir ein Feuerwerk los, eine Glühbirne erleuchtete über meinem Kopf, es machte "Ping"... Ein großer Wunsch, den ich schon so lange hatte rückte ein großes Stück näher... Ich schaute Jessi an, die mir noch immer gegenüber saß und grinste. Sie fragte was nun mit mir los sei... Ich antwortete ich habe eine Idee... Ich sagte zu ihr: "Jessi, ich hab`s... Ich zieh`aufs Wasser. Ich werde auf der Irmi wohnen."
Schon seit ich (2009-2013) auf den Traditionsschiffen als Bordfrau mitsegelte wünschte ich mir, immer dauerhaft auf dem Wasser wohnen zu dürfen. Die Vorstellung morgens den Kaffee zu mahlen und dabei auf's Wasser zu schauen (und es zu hören) bereitet mir so ein breites Grinsen, das könnt ihr euch kaum vorstellen. Und ja mir ist bewusst, dass nicht immer die Sonne scheint, es windstill und warm ist. Und trotzdem stell`ich es mir einfach fantastsich vor...
Jessi fragte mich, ob es nicht zu klein und zu eng sein wird. Ich stimmte ihr zu, doch ich will und vor allem KANN ich mir jetzt kein anderes Boot kaufen. Also muss man mit dem Vorlieb nehmen, was man kriegen kann...
In den darauf folgenden Tagen dachte ich viel darüber nach, wie es wohl sein würde, auf so kleinem Raum zu wohnen. Ich machte mir Gedanken darüber, welches Hab und Gut ich besitze und was ich damit anfangen soll. Wo sollen die Sachen hin? Welche Sachen verkaufe ich? Welche Dinge können mit auf's Boot? Welche Dinge müssen mit an Bord? Welche Umbaumaßnahmen müssen gemacht werden, um den Platz maximal auszunutzen?
Und je länger ich mir so Gedanken machte, desto sicherer wurde ich mir in meiner Entscheidung!
Ich werde mir dieses Jahr den Traum erfüllen auf einem Boot zu wohnen! Und es wird super. Und wenn ich keine Lust mehr habe, kann ich ja wieder etwas verändern. Nichts ist in Stein gemeißelt und nichts kettet mich fest. Das Leben ist wandelbar und ein großes Abenteuer♥
Gardinen nähen♥

(Jessi, ich danke dir, dass du dir deinen Traum erfüllen möchtest und wirst und mir dadurch den nötigen Stoß gegeben hast mir auch meinen Traum zu erfüllen♥♥♥ )

Ja und so verbringe ich nun jede freie Minute damit, die gute Irmi für mein Wohnprojekt vorzubereiten und kann es kaum erwarten, dass es losgeht!!!

Der Spiegel muss weg... Umbaumaßnahmen al la Mädchen ;-)
Ach und von wegen im März habe ich Zeit... ne ne als Selbstständige ist man selbst und ständig... Hier und da habe ich weiterhin kleine Aufträge und es öffnen sich gerade hier und da Türen... Das ist alles so spannend und aufregend und ein großes Abenteuer! FANTASTISCH♥ (Alles andere wäre mir wohl eh schnell zu langweilig😜)

Am Sonntag soll es weiter gehen... Es soll eine neue Heizung verbaut, bzw. alle Vorbereitungen getroffen werden. Die Gardinen sollen angebracht werden. Und vielleicht geht`s auch los mit dem Ausbau der Backskisten im Salon, zur besseren Bunkerung der Lebensmittel. Und dann hoffe ich, dass das Wetter bald wieder besser wird, damit das Antifouling gestrichen werden kann. Vielleicht werde ich auch noch den Rumpf polieren.
Und sobald das Unterwasserschiff fertig ist, soll Irmi zurück ins Wasser!


Ihr wisst ja, bei mir ist immer etwas los... es bleibt also wieder spannend bei Sturm oder Flaute... Lasst die Haare wehen und klemmt euch nicht!

Liebste Grüße, Kim

Bleibt dabei, gebt mir ein like, teilt meine Seite... Wenn die 1000er Marke geknackt wird, gibt`s ne Überraschung💥😁💝



2 Kommentare:

  1. Grossartige Idee! Daumendrück! Bleib tapfer! Grüße aus "dem Süden", Tom

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  2. Top mach das mal und wenn es nix ist was ich nicht glaube dann kannst dir immer noch ein Kopf machen. Ich werde auch ab Mai auf mein Boot wohnen und freue mich schon darauf. Grüsse Martin

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