Donnerstag, 27. September 2018

Segeln... Freundschaft... emotionale Jogginghose

Liebe "Sturm oder Flaute - Der Segelblog für Alle!" - Leser...
Heute mag ich euch mal über das Segeln, Freundschaft und die emotionale Jogginghose schreiben... Warum? Weil ich finde das ist was ganz Besonderes... Der Herbst beginnt und bringt Emotionalität😅

Segeln an sich ist ja schon mal ein so spannendes, bereicherndes, faszinierendes und wundervolles Hobby. Wenn man dann dieses Hobby noch mit Freunden teilen kann, ist das noch viel schöner! Und wenn man dann sogar noch sagen kann, dass man über sein Hobby neue Freundschaften schließt, ist das einfach unfassbar GROßARTIG!
Und wenn man dann sogar Freundschaften gründet, in denen man sich öffnen, mitteilen und getragen wird, kann es nicht besser sein. Und das ist dann die sogenannte emotionale Jogginghose.
Aber zuerst möchte ich über das Segeln schreiben, welche Emotionen auftauchen und was für eine heilende Wirkung die See und der Wind auf mich und auch auf Jessi hat.
Immer wenn Jessi oder ich mal einen nicht so einfachen, leichten Moment hatten und vielleicht sogar echt schlecht drauf waren in diesem Jahr, dann haben wir zwar gesprochen und uns gegenseitig reflektiert und unterstützt, aber die Irmi hat einen bedeutenden Teil zur Besserung beigetragen.
So ein tiefgründiges, emotionales Gespräch an Bord der Irmi, ob auf dem Lagerbock im Winter an Land oder im Wasser im Hafen war einfach viel intensiver und schöner, als im Zimmer auf dem Bett oder der Couch (wobei Jessi und ich eigentlich überall und immer so wundervolle und tiefgründige Gespräche führen können♥)
Die Personen unter euch, die diese Möglichkeit haben eine solche Unterhaltung an Bord zu führen, wissen wahrscheinlich wovon ich schreibe. Für alle Anderen versuche ich mal passende Worte zu finden und den Flow zu beschreiben.
Du sitzt im Cockpit, die Sonne ist am Untergehen, die Temperatur ist angenehm warm und es ist jemand mit Dir an Bord, den du magst und vertraust. Ihr esst ein leckeres Essen, schaut dem ruhigen Wasser in seinen seichten Bewegungen zu und hört es leise am Rumpf plätschern. Die Möwen geben hier und da ein paar Laute von sich. Alles wirkt friedlich und stimmig. Und dann fragst du, wie es der Person gerade geht oder sprichst eine bestimmte Situation an... Und dann kommt es so heraus, langsam und ehrlich. Und das Gespräch über etwas banales bekommt eine Wendung in die Tiefe. Ihr hört gar nicht mehr auf zu sprechen, ein Thema führt zum Nächsten und es ist einfach so eine wundervolle freie und angenehme Gesprächssituation. Ihr lasst die Gedanken fließen und das unter dem freien Himmel, sanft geschaukelt vom Wasser und sicher getragen vom Boot.
Das ist wirklich eine ganz besondere Atmosphäre. So eng auf einen Raum und so frei unter dem Himmel♥
Und echt jedes Mal, wenn Jessi und ich so da saßen, ob wir ein Gesprächsanliegen hatten oder es einfach so entstand, es war immer so wundervoll♥ (Ich liebe ja ehrliche, tiefgründige und reflektierende Gespräche... und Jessi zum Glück auch)

Nun hatten Jessi und ich in dieser, unserer ersten Segelsaison auf eigenem Kiel, das unfassbar große Glück Menschen kennen zu lernen, mit denen wir viele solcher Momente und Gespräche erleben durften. Daraus entstanden Freundschaften von unbeschreiblich großem Wert. Wirklich sehr wertvoll!
Menschen, die es genauso sehen und leben... Oder sich gut drauf einlassen konnten.
Ich bin davon überzeugt, dass diese Freundschaften nur so schnell und innig wurden, weil wir die Verbindung durch das Segeln hatten.
Die Situation, die ich oben beschrieben habe, bezieht sich ja eher auf dem Boot im Hafen. Stell dir vor, das Boot liegt vor Anker, da ist alles noch viel freier!


Oder stell dir mal vor, das Boot segelt gemütlich bei Sonnenschein, stundenlang auf einem und demselben Kurs...
Da fühlst du dich frei, im Hier und Jetzt und irgendwie hast du gerade einfach so viel Zeit für den Moment♥
Da sprudeln die Worte und die Gedanken einfach nur so heraus, ganz von selbst... (Oder es wird einfach mal geschwiegen- auch schön. Dann bist du ganz bei dir.)

Und warum steht im Titel emotionale Jogginghose? Was meine ich damit?
Stell dir vor du kommst nach einem anstrengenden Tag nach Hause, du ziehst dir deine Jogginghose an und setzt dich mit deinem Lieblingsgetränk auf die Couch. Du bist direkt entspannt und genießt deinen Feierabend.
Eine emotionale Jogginghose ist quasi das Gefühl, wie oben beschrieben, ausgelöst durch Gespräche mit deinem Partner oder einem/einer engen Freund/Freundin.
Du kannst deinen Frust, deine Emotionen und Erlebnisse vom Tag einfach aussprechen und weißt, dass du aufgefangen und getragen wirst.
Das bedeutet wirklich Freundschaft und Vertrauen, wenn du weißt du kannst einfach aussprechen, was dich beschäftigt und es hört Dir jemand zu.
(Ich wünsche Jedem von euch solche Freunde!!!)

So und um hier nochmal den Bezug zum Segeln zu bekommen😜
Die Saison klingelt immer mehr das Ende ein und das ist ätzend!
Wir sind irgendwie noch nicht fertig und wollen NOCH MEHR!!!!
Aus dem Grund stecken wir gerade in der Törnplanung für nächste Woche... Wir wollen mit Robert`s Boot, dem Seeteufel, am Mittwoch in Richtung Schleimünde und dann nach Dänemark segeln.
Wir wollen Mittwoch bis Sonntag unterwegs sein und freuen uns schon wahnsinnig noch einmal in dieser Saison die Wellen und den Wind und das Reisen per Boot genießen zu dürfen.
Was wir da genau erleben werden, werden wir euch berichten... live und hier im Blog♥

Donnerstag, 20. September 2018

Dann eben ein andern mal...


Puh! Die letzte Woche war ganz schön nervenaufreibend. Nachdem wir am vorletzten Wochenende das Wohnschiff besichtigt haben, lief alles auf Hochtouren…die Handys, unsere Köpfe...und ehrlich gesagt, auch mein Herz ein bisschen. Die Vorstellung auf einem Schiff zu leben hat sich schon länger breit gemacht, bei Kim und bei mir. Das Ganze sollte allerdings in Hamburg, in ein paar Jahren, irgendwann mal realisiert werden.  Doch da kamen uns so einige Veränderungen dazwischen, die nicht wirklich vorgeplant waren und ziemlich schnell von statten gingen. Wir leben jetzt beide in Kiel, bauen uns dort unseren Freundeskreis auf und auch das Segeln findet nicht mehr nur am Wochenende statt. Auch Kim’s berufliches Leben verändert sich. Also rundum alles wurde mal eben durchgeschüttelt und neu sortiert. Und so kam es, dass Kim mir vor ein paar Wochen einen Link schickte, mit Bildern von einem Wohnschiff…. Tja, irgendwie kam eins zum Anderen und schon ein Tga nachdem ich die Annonce sah, saßen wir im Auto auf dem Weg nach Wilhelmshaven. Über die Besichtigungen, Eindrücke und Planungen hat Kim ja schon zuvor hier im Blog berichtet.
Insgesamt besichtigten wir zweimal das Schiff, zuerst alleine, beim zweiten Mal mit zwei Freunden, die täglich auch beruflich mit Schiffen/Booten zu tun haben. Da die Jungs Potenzial in dem Kahn sahen, es zum Wohnen für uns zu nutzen und das alles realisierbar wurde, zerbrachen wir uns in den letzten Tagen über alles den Kopf.  Das Finanzielle, die Organisation (Schlepper, Liegeplatz etc.), kommen wir auf Dauer, auf so engem Raum miteinander zu recht? Alles haben wir besprochen und durchdacht.  Wir hatten Angst zu naiv an die Sache ranzugehen… Am Freitag hatten wir also Termine bei zwei verschiedenen Banken. Bei der ersten Bank hatten wir einen Berater, der in unserem Alter war. Kim legte zuerst ihre Karten auf den Tisch, erzählte von ihrer Selbständigkeit und dass sie zusätzlich in Teilzeit in einem festen Arbeitsverhältnis steht. Da die Selbständigkeit bei Krediten (teilweise) nicht berücksichtigt wird, somit nur das feste Einkommen, könnt ihr euch ja ausrechnen, welche Zahl uns am Ende genannt wurde…richtig! Die Null! Wir checkten danach, in welcher Höhe ein Kredit bei mir in Frage käme…die Summe hätte für den Kauf und für das Schleppen durch den Nord-Ostsee-Kanal gereicht. Ziemlich ernüchternd. Der Finanzberater war nett, fand unsere Idee total super und freute sich über Abwechslung in seinem Büro, da ansonsten eher ältere Menschen, mit nicht so unkonventionellen Wünschen auf seinen Stühlen sitzen. Er überlegte, nannte uns ein Onlinekreditunternehmen, bei dem wir eventuell Chancen auf einen höheren Kredit hätten. Bei einem gemeinsamen Brainstorming kam die Idee, dass wir vielleicht auch an die Stadt herantreten könnten. Denn wir wollen zwar auf dem Schiff wohnen, gleichzeitig soll es aber auch als Treffpunkt für kulturelle Angebote dienen. Wir haben Lust auf Musik, Stammtische usw. Und so verließen wir das Büro, trotzdem optimistisch, wir hatten ja noch einen Termin, bei einer Bank, bei der Kim auch Kundin ist…Danach ging es aber erst mal zu dem Hafen, in dem die Irmi liegt. Da gab es ein Gespräch mit dem Hafenmeister. Kim hat schon vor längerer Zeit eine E-Mail an ihn verfasst, in der mehrere Themen angesprochen wurden, mit denen wir im Hafen unzufrieden sind. Eine Stunde wurde gesprochen, mit dem Ergebnis, dass wir das „Kriegsbeil“ nun begraben und manche Kritikpunkte behoben werden würden. Dann ging es auch schnell weiter. Da wir mit Freunden an diesem Tag noch einen Segeltörn nach Damp oder Schleimünde unternehmen wollten. Wir sammelten unsere Segelkleidung auf der Irmi zusammen. Wir legten die Jacken, Hosen und Schwimmwesten auf den Rücksitz und fuhren zu dem letzten Termin für diesen Tag. Wir hofften beim Warten in der Bank auf einen genauso jungen Mitarbeiter , wie der am Morgen :D Naja, wir bekamen einen netten Berater, Mitte Vierzig. Auch er fand unseren Plan vom Wohnen auf einem Schiff interessant. Nach kurzen Erklärungen, wer in welchem Beruf arbeitet etc., berechnete er für Kim und mich insgesamt eine Summe, die das Schleppen, den einjährigen Liegeplatz und einen niedrigen Kaufpreis decken würde. Eine finanzielle Sicherheit, nach diesen Ausgaben, hätten wir jedoch nicht. Wir wollen mit Verstand daran gehen und uns ist klar, dass auch Kosten auf uns zukommen werden, mit denen wir jetzt noch gar nicht rechnen.  So saßen wir dann nach einem ereignisreichen Morgen und Vormittag wieder im Auto und riefen die Eigner des Schiffes an und teilten ihnen das Ergebnis mit. Wir machten klar, dass wir das Schiff für „kleines Geld“ nehmen würden, die Eignerin lehnte dies aber- verständlicherweise- ab. Da war es dann also entschieden. Dieses Schiff wird es also nicht, es sei denn es würden noch Umstände eintreten, die das möglich machen. So wirklich traurig waren wir darüber aber nicht, was mich sehr wunderte, denn wir haben uns schon sehr gefreut und der Traum ist ja damit nicht einfach so weg… Vielleicht mussten wir das auch erstmal sacken lassen. Wieder zu Hause packten wir unsere Sachen für den Törn. Ich telefonierte noch mit Timo, der es noch nicht so sah, dass wir das Schiff aufgeben sollten. Er sagte so etwas wie „…weißt du was euer eigentliches Problem ist? Ihr habt Angst…“. Ja, vielleicht hatte er recht. Ich hab Angst und Kim auch. Wir haben Angst uns zu überschätzen, besonders finanziell. Es gibt so viele Fragen und so viele Dinge die geklärt werden müssen…Nach dem Auflegen hatte ich keine Zeit um darüber nachzudenken. Irgendwie war ich darüber auch ganz froh, die Tage waren ganz schön nervenaufreibend und emotional anstrengend. Wir holten auf dem Weg zur „Seeteufel“ Ole ab und freuten uns so sehr auf den bevorstehenden Törn! Robert, Oli und Jan waren schon an Bord als wir ankamen. Oli und Jan lernte ich erst dort kennen, da Kim die Bagage zum ersten Mal traf, als ich in Schottland war. Die Stimmung war gut und wir hatten alle richtig Lust zu segeln. Das Ablegen klappte schnell und gut, die Jungs sind ein super eingespieltes Team.  Steffi und Timo kamen auf eigenem Kiel mit. Björn, KP und Sophie sollten am späten Abend auch noch kommen. Beim Segeln fiel irgendwie alles ab. Ich sprach noch einmal mit Robert und wollte wissen, ob er die Sache auch so aussichtslos sieht wie wir. Er war optimistisch, sah aber auch die Sorgen die wir haben und danach ließ ich das Thema sein. Kim und ich haben gar nicht mehr miteinander darüber gesprochen. Erst am Dienstag, als wir telefonierten weil Kim in Hamburg arbeitete, haben wir den nächsten Blogeintrag besprochen. Wir einigten uns darauf, dass ich den nächsten Eintrag schreibe und das Thema „Wohnschiff“ und wie die letzte Woche so verlaufen ist,  beschreibe. Und dann fragte Kim mich, wie ich überhaupt zu dem Thema stehe und was unsere Quintessenz ist. Irgendwie kam es so aus mir heraus, ohne dass ich wirklich vorher (bewusst) darüber nachgedacht habe….Ich sagte ihr wie froh ich bin, dass wir diesen ganzen  „Schiff-Liegeplatz-Schlepper-Stress“ gerade nicht haben…In der letzten Zeit, eher gesagt in den letzten Jahren, war ich immer unterwegs und habe es kaum an einem Ort ausgehalten. Vielleicht weil ich auch irgendwie nicht so richtig wusste wo ich hingehöre. Ich reiste durch Europa, zog nach Kiel, dann couchsurfte ich durch die Gegend, zog nach Hamburg, ein halbes Jahr später wieder nach Kiel…und ehrlich gesagt bin ich gerade müde. Ich will einen Ort haben, an dem ich ankommen kann. Mein Traum ist es, nach wie vor, auf einem Schiff zu leben aber jetzt, in diesem Moment, brauche ich Wurzeln und keine Baustelle auf der ich lebe. Vielleicht war das Finanzielle gar nicht die größte Angst, ich brauchte nur ein bisschen um das zu erkennen…und da hörte ich eine schallende Lache durch das Telefon…Da war mir klar, dass Kim sich genauso fühlt. Sie ist auch gerade erst nach Kiel gezogen und kommt gerade an. Beruflich wie auch privat. Die Vorstellung von den ganzen Aufgaben und Dingen die geregelt werden müssen, überfordern sie auch gerade… Das alles schließt unsere Idee von dem Hausschiff und den Projekten die wir uns ausmalen, überhaupt nicht aus. Wer will schon ewig in einer Wohnung leben, wenn er auf einem SCHIFF leben kann! Und nun sammeln wir uns, genießen die Zeit mit der Irmi und freuen uns auf die letzten Segeltörns, bevor die Saison zu Ende geht!






Donnerstag, 13. September 2018

Wohnschiffbesichtigung Part II

Hallo liebe Leser, liebe Freunde, liebe Verwandten und Hallo Welt 😉

Gerade erst letzte Woche saß ich, genau wie jetzt, in meinem Zimmer. Seit einigen Stunden vor dem Laptop am Arbeiten mit dem Blick in Richtung Balkon.
Letzte Woche verbrachte ich einige Tage im Voraus damit mir Gedanken über einen Blogeintrag zu machen. Um dann doch in allerletzte Minute einfach meine Gedanken aufzuschreiben.
Diese Woche war das anders... Diese Woche, eigentlich seit Sonntag, gab es keinen Platz für den Blog in meinem Gehirn und ich mag euch berichten warum...
Am letzten Sonntag fuhren Jessi und ich mit Robert und Timo nach Wilhelmshaven. (Vielleicht hat das der Eine oder die Andere schon auf den anderen social Media Plattformen, die wir so bedienen, mitbekommen?!)
In Wilhelmshaven liegt ein alter Fischkutter, der verkauft werden soll. Jessi und ich waren in der vorherigen Woche schon einmal da, um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen. Und weil uns der Kahn recht gut gefiel, wollten wir ihn mit Fachpersonen noch einmal unter die Lupe nehmen. Also hatten wir Robert, Betriebsleiter einer Werft und Timo, Bootsbaumeister, mit an Bord.
Beide verschafften sich mit argus Augen einen individuellen Eindruck vom Schiff. Jeder der beiden machte sich Notizen. Sie stellten Fragen an die Eigner und hatten am Ende ihr Urteil über den Zustand und die Grundbasis des Schiffes.
Ich beobachtete sie beide bei der Besichtigung, schaute mir ihre Vorgehensweisen an, betrachtete ihre Mimik und Gestiken.
Ich war mir relativ schnell klar, dass sie sagen würden, dass das Schiff zwar ganz gut erscheint und viel Potenzial bieten würde, aber sich in einem zu schlechten Zustand befinde. Ich dachte sie würden uns direkt von der Überlegung das Schiff kaufen zu wollen abraten.
So wartete ich ab, bis sie beide alles gesehen uns gefragt hatten, was sie brauchten.
die (wundervolle) Brücke♥
Jessi und ich liefen auch eher getrennt voneinander umher, bzw. sie ging mit Robert und schrieb alles auf, was er ihr diktierte. Timo war ganz still und in Gedanken. Er setzte sich für einen Moment auf die Brücke, schaute nach draußen und machte sich immer wieder Notizen auf seinem Papier.

Am Ende der Besichtigung kamen wir vier auf dem Vorschiff zusammen und sie berichteten uns von ihren ersten Eindrücken. Und sie sprachen ganz ehrlich mit uns. Sogar eine grobe Schätzung der zu erwartenden Kosten, konnten sie uns aufzeigen. (Ist ja klar, dass dies kaum zu kalkulieren ist und sich ja auch immer noch mal verändert-positiv wie auch negativ.)
das Achterdeck, möglicher neuer Salon
So sprach Robert von einem Loch im Heck, durch das er seinen Arm stecken könne und das unbedingt geschweißt werden müsse. Und überhaupt müsste dann fast das ganze Heck abgeflext und neu gebaut werden. Das Badezimmer muss komplett gemacht werden. Die Heizung würden sie so nicht in Betrieb nehmen und eher auf einen Holzofen umrüsten.
Timo hatte Ideen für den Innenausbau. Er sprach von einer neuen Kammer im Vorschiff, statt der vorhandenen Werkstatt. Die beiden Kammern unter Deck werden zu Einer erschlossen und es sollen weitere Fenster eingebaut werden, um den Raum mit mehr Licht zu füllen und auch besser belüften zu können. Der aktuelle Salon, soll dann umgebaut werden zur dritten Kammer und eine Schiebetür aus Glas zum Vorschiff bekommen.
die Kombüse
Die Küche/Kombüse, da waren sich beide einig, würden sie vorerst so belassen. Vielleicht nur mit etwas Lack aufhellen. Auf dem achter Deck könnte ein neuer Raum drauf gebaut werden, der den Salon dann darstellen soll.
Alles in Allem waren sie sich einig, dass es einige Zeit an Arbeit und Schweiß und Geld kosten würde, den Kahn so herzurichten und umzubauen, dass er so ist, wie wir ihn haben wollen. Und sie sind absolut begeistert von der Grundsubstanz des gesamten Schiffes und des schon vorhandenen Wohnraumes.

Ich fühlte mich erschlagen von diesem Resümee... War ich doch während der Besichtigung schon mit dem Gedanken umher gegangen, dass dies ein echt interessantes Schiff ist, aber in seinem Zustand eher nicht geeignet für uns sei...
Mir war schlecht!
Wir verabschiedeten uns von den Eignern und vereinbarten, dass wir uns ein paar Tage Zeit nehmen möchten.
Im Auto redete in den ersten Minuten niemand von uns. Jeder war kurz für sich.
Mir war immer noch schlecht und ich sprach meine Bedenken aus.
Jessi war noch immer Feuer und Flamme für das Projekt und sah uns in Gedanken schon einziehen.
Ich sprach davon, dass ich unter anderem Angst habe vor dem riesigen Berg an Arbeit... Wir arbeiten alle in Vollzeitjobs, außer ich. Ich arbeite in Teilzeit und bin selbstständig- also selbst und ständig!
Zusätzlich tauchten Fragen auf wie z.B. Wo bekommen wir einen Liegeplatz her? Wie bekommen wir den Kahn nach Kiel transportiert? (Denn die beiden verbauten Motoren sind kaputt und können bestimmt nicht auf die Schnelle repariert werden... Da ist der Eigner schon seit Längerem mit beschäftigt.) Wieviel kostet ein Liegeplatz? Wieviel kostet es auf Slip in eine Werft zu gehen, um die Schweßarbeiten zu erledigen und gleichzeitig das Unterwasserschiff zu erneuern? Welche unvorhergesehenen und bösen Überraschungen werden noch auftauchen und uns nachts nicht mehr schlafen lassen?
Timo, Jessi und Robert stimmten mir zu, waren aber dennoch positiv gestimmt.
Ich war die Skeptikerin mit erhobenem Zeigefinger👆
Es kam die Idee auf, dass die beiden vielleicht mit auf Schiff ziehen wollen. Die Idee gefiel mir gut! Ich fand die Vorstellung super mit den beiden an Bord zu wohnen und bei Komplikationen direkt einen Anprechpartner da zu haben...
Wir gingen noch zusammen was Essen und fuhren nach Hause , wir redeten ununterbrochen und so langsam sah ich auch schon die Bilder vom gemeinsamen Wohnprojekt in meinem Kopf.
Seit Montag gibt es eine Whatsapp Gruppe unter uns und ich sage euch, die Gruppe läuft heiß! Wir telefonieren uns durch die Schleusen beim Nord-Ostsee-Kanal, wir sprechen mit Schlepper Firmen, wir rufen in Häfen an und fragen nach einem möglichen Liegeplatz und wir kontaktieren allerlei Menschen, die schon mit so einem großen Schiff in Kiel sind.
Timo entwickelt Ideen und spricht mit ein paar Leuten über alternative Möglichkeiten den Kahn mit eigenem Antrieb fortzubewegen- separater Motor z.B.
Robert plant mögliche Umbaumaßnahmen und erkundigt sich über Materialpreise.
Jessi und vereinbaren Termine bei verschiedenen Banken, um uns Angebote über mögliche Kredite einzuholen...
Insgesamt ist also in den letzten Tagen richtig viel los gewesen und es wird bis Morgen und wahrscheinlich darüber hinaus auch noch spannend bleiben...
Morgen haben wir die Termine bei der Bank und danach sprechen wir nochmal mit den Eignern...
Mir ist immer noch etwas schlecht und ich finde das ist Wahnsinn... Und ich habe Bock auf dieses Abenteuer...und ich habe Schiss!

Ob und wie es weitergeht wird sich in den kommenden Tagen und Wochen wohl entscheiden... Wenn ihr wollt erfahrt ihr es hier... oder auf facebook (https://www.facebook.com/sturmoderflaute/)... oder instagram(https://www.instagram.com/sturm_oder_flaute/)
Ich verabschiede mich jetzt so Ad hoc... Ich muss noch weiter am Laptop arbeiten... Und Bolognese für Morgen kochen...
Morgen gehts mit ein paar Leuten nochmal raus aufs Wasser. Das wird spitze! Es soll für eine Nacht einfach nochmal raus gehen... mal sehen wohin uns der Wind bringt♥♥♥

Vielleicht kommen wir gegen Abend mal wieder live-doch bestimmt werden wir das! Wenn ihr Fragen habt, dann seid dabei und stellt sie direkt! Wenn alles gut läuft werden wir zwischen 18 und 20 Uhr die Kamera anwerfen. 

Also macht`s gut ihr lieben Leute♥

Donnerstag, 6. September 2018

Der Winter naht

Seit dem letzten Wochenende laufe ich mit dem Gedanken herum, was für einen neuen Blogeintrag ich schreiben soll... Viele Ideen tauchen auf. Und entscheiden kann ich mich schwer bzw. nicht. Keines der Themen fühlt sich gerade richtig an. Es sind Themen, die erst in ein paar Wochen hier auftauchen sollen. Für manche Themen bedarf es ein paar Recherchen...
Nein ich verrate noch nicht, was es werden soll... Und es wird cool-ganz sicher!😏

Und da ich es gern habe, wenn alles rechtzeitig vorbereitet und fertig ist (wobei mein Zeitmanagement im Alltag ziemlich miserabel ist!), fange ich am Dienstagabend an zu schreiben.
Ich hatte kein Thema, fühlte mich ideenlos und fing an ein Gedicht zu schreiben. Ich schrieb da ziemlich lange dran, schmückte es sogar mit tollen Fotos und brauchte eigentlich auch echt den ganzen Abend.
Ich war jedoch unsicher, ob es was taugt und ich bat Jessi, die noch immer in Schottland war, das Gedicht mal zu lesen und mir eine Rückmeldung zu geben...

 
Klar ist es doof, wenn jemand sagt "Hmm ne irgendwie nicht..."
Aber hey, ich war ja unsicher und wollte eine ehrliche Rückmeldung und das ist auch etwas, was ich grundsätzlich an Menschen schätze und vor allem aber auch an Jessi und unserer Freundschaft mag- die Möglichkeit ehrlich zu sein!

Ja und dann sitz ich da am Donnerstag vor meinem Laptop... den Schreibtisch/Desktop voll mit Arbeit und ich denk "MIST! Ich möchte für den Blog schreiben... bloß was?"
Und dann öffne ich die Seite und schreibe einfach mal los...
Dabei fällt mir auf, wieviel ich, oder eher wir( Jessi & ich), im Sommer schon an den Winter gedacht haben.
Das habe ich mir so irgendwie gar nicht vorgestellt und mich auch im April/Mai noch gegen diese Gedanken wehren können. Doch in den darauf folgenden Wochen kamen immer wieder Fragen auf, wie z.B. Soll Irmi im Winter aus dem Wasser oder drinnen bleiben? Wo soll sie stehen? Was wollen wir reparieren? Wollen wir etwas verändern? Sollen wir das Deck lackieren? Was müssen wir reparieren?

Und ehrlich gesagt habe ich noch nicht auf alle diese Fragen eine Antwort. Ich merke jedoch, dass es so viel Sinn macht sich jetzt schon so langsam um mögliche Reparaturziele Gedanken zu machen.
Denn dann haben wir noch etwas Zeit, Angebote zu vergleichen und ggf. entsprechende Teile kostengünstiger zu besorgen.
Und mir ist es wichtig mit anderen Eignern zu sprechen und zu erfahren, was die so alles im Winter vor haben.
Immerhin ist es der erste Winter mit dem eigenen Boot. Da ist niemand der sagt: "Wir machen Dies Das Jenes in diesem Winter". Sondern wir müssen unsere Baustelle selber planen😅
Zum Glück haben wir so fantastische Freunde gefunden, die uns Ratschläge geben was gemacht werden sollte und Ideen aufzeigen, was wir vllt verändern könnten.
Zum Beispiel müssen wir uns um die Befestigung der Seereling kümmern. Vor allem jetzt, nachdem Jan deswegen von Bord gefallen ist, weil das Ding nicht hielt.
Desweiteren überlegen wir die (neuen!) Polster nochmal flacher machen zu lassen... Die sind einfach irgendwie zu dick-da wurden wir leider etwas falsch beraten.😡
Dann überlegen wir schon lange, wie wir im Salon für eine breitere Koje sorgen können. Also wie könnte man eine Doppelkoje zaubern... Wahrscheinlich wird es ein Brett werden, das unter das Polster geschoben wird und zum Schlafen herausgezogen werden kann.
Auch die Schabs sollen evtl weichen und durch Netze ersetzt werden.
Diese Gedanken werden zur Zeit immer lauter und präsenter, weil die Saison sich echt stark dem Ende neigt.

Und das ist nicht nur schade, sondern richtig schade!
Wir haben doch erst jetzt, noch so eine super coole Truppe kennengelernt und wollen zusammen segeln... noch gaaaaanz lange!
Ja, wir werden noch einen Törn zusammen machen... aber diese Gedanken daran, dass dies evtl der letzte Wochenendtörn sein könnte, nerven!

Aber es hat auch irgendwie was Gutes, also dass bald die Saison vorbei ist.
Denn das bedeutet, wir haben Zeit an der Irmi weiter zu kommen. Wir werden nicht ständig abgelenkt, weil wir segeln gehen wollen, weil wir baden gehen, weil wir es uns in der Sonne gut gehen lassen.
Nein, im Winter wird geklotzt... Da werden wir Gas geben! Und dann können wir uns im Sommer wieder entspannt zurücklehnen und alles genießen.

So lautet die Vorstellung... wahrscheinlich kommt es anders... das bekommt ihr dann ja mit😆