Donnerstag, 13. September 2018

Wohnschiffbesichtigung Part II

Hallo liebe Leser, liebe Freunde, liebe Verwandten und Hallo Welt 😉

Gerade erst letzte Woche saß ich, genau wie jetzt, in meinem Zimmer. Seit einigen Stunden vor dem Laptop am Arbeiten mit dem Blick in Richtung Balkon.
Letzte Woche verbrachte ich einige Tage im Voraus damit mir Gedanken über einen Blogeintrag zu machen. Um dann doch in allerletzte Minute einfach meine Gedanken aufzuschreiben.
Diese Woche war das anders... Diese Woche, eigentlich seit Sonntag, gab es keinen Platz für den Blog in meinem Gehirn und ich mag euch berichten warum...
Am letzten Sonntag fuhren Jessi und ich mit Robert und Timo nach Wilhelmshaven. (Vielleicht hat das der Eine oder die Andere schon auf den anderen social Media Plattformen, die wir so bedienen, mitbekommen?!)
In Wilhelmshaven liegt ein alter Fischkutter, der verkauft werden soll. Jessi und ich waren in der vorherigen Woche schon einmal da, um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen. Und weil uns der Kahn recht gut gefiel, wollten wir ihn mit Fachpersonen noch einmal unter die Lupe nehmen. Also hatten wir Robert, Betriebsleiter einer Werft und Timo, Bootsbaumeister, mit an Bord.
Beide verschafften sich mit argus Augen einen individuellen Eindruck vom Schiff. Jeder der beiden machte sich Notizen. Sie stellten Fragen an die Eigner und hatten am Ende ihr Urteil über den Zustand und die Grundbasis des Schiffes.
Ich beobachtete sie beide bei der Besichtigung, schaute mir ihre Vorgehensweisen an, betrachtete ihre Mimik und Gestiken.
Ich war mir relativ schnell klar, dass sie sagen würden, dass das Schiff zwar ganz gut erscheint und viel Potenzial bieten würde, aber sich in einem zu schlechten Zustand befinde. Ich dachte sie würden uns direkt von der Überlegung das Schiff kaufen zu wollen abraten.
So wartete ich ab, bis sie beide alles gesehen uns gefragt hatten, was sie brauchten.
die (wundervolle) Brücke♥
Jessi und ich liefen auch eher getrennt voneinander umher, bzw. sie ging mit Robert und schrieb alles auf, was er ihr diktierte. Timo war ganz still und in Gedanken. Er setzte sich für einen Moment auf die Brücke, schaute nach draußen und machte sich immer wieder Notizen auf seinem Papier.

Am Ende der Besichtigung kamen wir vier auf dem Vorschiff zusammen und sie berichteten uns von ihren ersten Eindrücken. Und sie sprachen ganz ehrlich mit uns. Sogar eine grobe Schätzung der zu erwartenden Kosten, konnten sie uns aufzeigen. (Ist ja klar, dass dies kaum zu kalkulieren ist und sich ja auch immer noch mal verändert-positiv wie auch negativ.)
das Achterdeck, möglicher neuer Salon
So sprach Robert von einem Loch im Heck, durch das er seinen Arm stecken könne und das unbedingt geschweißt werden müsse. Und überhaupt müsste dann fast das ganze Heck abgeflext und neu gebaut werden. Das Badezimmer muss komplett gemacht werden. Die Heizung würden sie so nicht in Betrieb nehmen und eher auf einen Holzofen umrüsten.
Timo hatte Ideen für den Innenausbau. Er sprach von einer neuen Kammer im Vorschiff, statt der vorhandenen Werkstatt. Die beiden Kammern unter Deck werden zu Einer erschlossen und es sollen weitere Fenster eingebaut werden, um den Raum mit mehr Licht zu füllen und auch besser belüften zu können. Der aktuelle Salon, soll dann umgebaut werden zur dritten Kammer und eine Schiebetür aus Glas zum Vorschiff bekommen.
die Kombüse
Die Küche/Kombüse, da waren sich beide einig, würden sie vorerst so belassen. Vielleicht nur mit etwas Lack aufhellen. Auf dem achter Deck könnte ein neuer Raum drauf gebaut werden, der den Salon dann darstellen soll.
Alles in Allem waren sie sich einig, dass es einige Zeit an Arbeit und Schweiß und Geld kosten würde, den Kahn so herzurichten und umzubauen, dass er so ist, wie wir ihn haben wollen. Und sie sind absolut begeistert von der Grundsubstanz des gesamten Schiffes und des schon vorhandenen Wohnraumes.

Ich fühlte mich erschlagen von diesem Resümee... War ich doch während der Besichtigung schon mit dem Gedanken umher gegangen, dass dies ein echt interessantes Schiff ist, aber in seinem Zustand eher nicht geeignet für uns sei...
Mir war schlecht!
Wir verabschiedeten uns von den Eignern und vereinbarten, dass wir uns ein paar Tage Zeit nehmen möchten.
Im Auto redete in den ersten Minuten niemand von uns. Jeder war kurz für sich.
Mir war immer noch schlecht und ich sprach meine Bedenken aus.
Jessi war noch immer Feuer und Flamme für das Projekt und sah uns in Gedanken schon einziehen.
Ich sprach davon, dass ich unter anderem Angst habe vor dem riesigen Berg an Arbeit... Wir arbeiten alle in Vollzeitjobs, außer ich. Ich arbeite in Teilzeit und bin selbstständig- also selbst und ständig!
Zusätzlich tauchten Fragen auf wie z.B. Wo bekommen wir einen Liegeplatz her? Wie bekommen wir den Kahn nach Kiel transportiert? (Denn die beiden verbauten Motoren sind kaputt und können bestimmt nicht auf die Schnelle repariert werden... Da ist der Eigner schon seit Längerem mit beschäftigt.) Wieviel kostet ein Liegeplatz? Wieviel kostet es auf Slip in eine Werft zu gehen, um die Schweßarbeiten zu erledigen und gleichzeitig das Unterwasserschiff zu erneuern? Welche unvorhergesehenen und bösen Überraschungen werden noch auftauchen und uns nachts nicht mehr schlafen lassen?
Timo, Jessi und Robert stimmten mir zu, waren aber dennoch positiv gestimmt.
Ich war die Skeptikerin mit erhobenem Zeigefinger👆
Es kam die Idee auf, dass die beiden vielleicht mit auf Schiff ziehen wollen. Die Idee gefiel mir gut! Ich fand die Vorstellung super mit den beiden an Bord zu wohnen und bei Komplikationen direkt einen Anprechpartner da zu haben...
Wir gingen noch zusammen was Essen und fuhren nach Hause , wir redeten ununterbrochen und so langsam sah ich auch schon die Bilder vom gemeinsamen Wohnprojekt in meinem Kopf.
Seit Montag gibt es eine Whatsapp Gruppe unter uns und ich sage euch, die Gruppe läuft heiß! Wir telefonieren uns durch die Schleusen beim Nord-Ostsee-Kanal, wir sprechen mit Schlepper Firmen, wir rufen in Häfen an und fragen nach einem möglichen Liegeplatz und wir kontaktieren allerlei Menschen, die schon mit so einem großen Schiff in Kiel sind.
Timo entwickelt Ideen und spricht mit ein paar Leuten über alternative Möglichkeiten den Kahn mit eigenem Antrieb fortzubewegen- separater Motor z.B.
Robert plant mögliche Umbaumaßnahmen und erkundigt sich über Materialpreise.
Jessi und vereinbaren Termine bei verschiedenen Banken, um uns Angebote über mögliche Kredite einzuholen...
Insgesamt ist also in den letzten Tagen richtig viel los gewesen und es wird bis Morgen und wahrscheinlich darüber hinaus auch noch spannend bleiben...
Morgen haben wir die Termine bei der Bank und danach sprechen wir nochmal mit den Eignern...
Mir ist immer noch etwas schlecht und ich finde das ist Wahnsinn... Und ich habe Bock auf dieses Abenteuer...und ich habe Schiss!

Ob und wie es weitergeht wird sich in den kommenden Tagen und Wochen wohl entscheiden... Wenn ihr wollt erfahrt ihr es hier... oder auf facebook (https://www.facebook.com/sturmoderflaute/)... oder instagram(https://www.instagram.com/sturm_oder_flaute/)
Ich verabschiede mich jetzt so Ad hoc... Ich muss noch weiter am Laptop arbeiten... Und Bolognese für Morgen kochen...
Morgen gehts mit ein paar Leuten nochmal raus aufs Wasser. Das wird spitze! Es soll für eine Nacht einfach nochmal raus gehen... mal sehen wohin uns der Wind bringt♥♥♥

Vielleicht kommen wir gegen Abend mal wieder live-doch bestimmt werden wir das! Wenn ihr Fragen habt, dann seid dabei und stellt sie direkt! Wenn alles gut läuft werden wir zwischen 18 und 20 Uhr die Kamera anwerfen. 

Also macht`s gut ihr lieben Leute♥

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